Unsere Bilder sind wir

Mit der Fotografie ist das – wie mit der Pubertät – so eine Sache. Beides verwirrt, und manchmal braucht es ein ganzes Leben, um einmal gefasste Urteile zu revidieren.

Audrey ist selbstverständlich die schönste von allen. Unangefochten [1]. Gefolgt von Marie Versini - die sich jedoch der kulturellen Aneignung schuldig machte und daher zu meiner äußersten Bestürzung vom Ganoven Santer gecancelt wurde. Die Überikone Marilyn Monroe hingegen konnte mich medial weder in der hormonell herausfordernden Hochphase der Pubertät noch später erreichen. Zumindest bis zu dem Moment, als ich Bert Sterns Buch "The Last Sitting" in die Hände bekam. In den Fotografien ihres letzten Shootings mag man als Betrachter Marilyn Monroe ebenso wie Norma Jeane Baker[2] erkennen, das routinierte Fotomodell ebenso wie eine von persönlichen Dämonen getriebene fragile Frau.  

Der Skandal um ein Nacktfoto hatte ihr 1952 den endgültigen Durchbruch beschert und etablierte die kraushaarige Rüstungsarbeiterin Norma Jean Baker als platinblonde Marilyn Monroe. Im folgenden Jahrzehnt wurde aus dem Mädchen mit dem umwerfenden Lächeln ein Symbol, begleitet von Erfolgen und Skandalen, glänzenden Triumphen und zahllosen Gerüchten. Einige ihrer größten Erfolge waren Rollen in Filmen wie "Manche mögen's heiß" und "Das verflixte 7. Jahr", während sie gleichzeitig mit gescheiterten Ehen und persönlichen Problemen zu kämpfen hatte. Im Jahr 1962, inmitten einer tiefen privaten und gesundheitlichen Krise, bot ihr der Fotograf Bert Stern eine Fotostrecke in der Vogue an. Marilyn Monroe sagte zu, nicht zuletzt, weil dies ihre erste Zusammenarbeit mit der Vogue sein würde und gut zu einem neuen Image – das einer erwachseneren, geläuterten Monroe – passen würde.  

Bert Stern schuf in den 1950er und 1960er Jahren einige bemerkenswerte Editorials und Werbefotografien. Er tritt erstmals für das das ebenso avantgardistische wie kurzlebige vierteljährlich erscheinende Magazin "Fashion & Travel als Art Director in Erscheinung.  Das Titelbild der ersten Ausgabe von 1954, aufgenommen in Kuba, zeigt ein faszinierendes, asymmetrisches Bild einer jungen Frau im Badeanzug, die sich in einem Spiegel spiegelt und wie ein Ballon über einem weitläufigen, leeren Strand schwebt. Für den Start eines neuen Magazins mag das Bild etwas gewagt gewesen sein, aber Stern scheint sich schon in seinen Anfängen nicht sonderlich um die Meinung der Zielgruppe gekümmert zu haben.

Bei einer weiteren Arbeit - ebenfalls fotografiert auf Kuba - nimmt Stern die Perspektive eines intimen Partners ein und erscheint so als unsichtbarer und mitunter durchaus voyeuristischer Akteur im Konstrukt der Szene. Im folgenden Jahr wiederholt er dies in der Ausgabe Nr. 2 von 1955, auf einer noch eindrucksvolleren und ansprechenderen Reise nach Jamaika. Auch hier betont er die romantische Stimmung durch Körnigkeit und Weichzeichnung, indem er einige Bilder in verschwommenen Monochromen druckt und andere in lebendigen Farben, die man fast fühlen kann. Obwohl nach eigenem Bekunden Irving Penn stets ein Vorbild für Sterns Arbeit bleiben würde, sind viele seiner Fotos aus dieser Zeit in einem lockereren und lebendigeren Stil gehalten und ähneln dabei mitunter den beinahe gleichzeitig für die Dezember Ausgabe der britischen Vogue entstandenen piktoralen Experimenten von Coffin Clifford.

Dessen ungeachtet war Stern im Jahr 1955 ein noch weitgehend unbekannter Fotograf. Marlin Monroe hatte – nachdem sie einen aufkommenden Skandal aufgrund der 1949 gemeinsam mit Tom Kelly entstandenen Nacktaufnahmen medial für sich umkehren konnte – kurz vorher ihren endgültigen Durchbruch in Hollywood. Das erste Mal begegnet ihr Bert Stern 1955, sie war zu diesem Zeitpunkt auf dem absoluten dem Höhepunkt Ihrer Karriere als Filmstar wie auch als Sexsymbol:

„Zum ersten Mal sah ich sie bei einer Party für das Actors Studio in New York. Es war 1955. Ein Freund und ich hatten eine Einladung bekommen, und als wir hinkamen, stand sie da: Marilyn Monroe.

Sie bildete den Mittelpunkt. Alle Männer waren um sie herum, und Licht im Raum schien auf sie gerichtet. Oder ging das Licht von ihr aus. Es schien fast so, denn sie strahlte. Sie hatte dieses blonde Haar, diese helle Haut und trug eine smaragdgrüne, glitzernde Bluse, die ihrem Körper anhaftete wie ein frischer grüner Farbanstrich.

„Sieh dir das Kleid an“, sagte ich zu meinem Freund.

„Soviel ich weiß, nähen sie sie darin ein“, meinte er. Wie konnte man sie da wieder herausbekommen, fragte ich mich, mit einer Rasierklinge?

Ein paar Augenblicke hatten genügt, und schon war ich dabei, sie in meiner Fantasie auszuziehen.“[3]

Einige Jahre nach dieser ersten Begegnung ist Bert Stern ein gefragter Mode- und vor allen Werbefotograf, sein Faible für die scheinbare intime Inszenierung seit seinen Tagen bei Fashion & Travel weiterverfolgend. Ebenso hat er mittlerweile Zugang zu den Schönen und Reichen Hollywoods, der es ihm auch erlaubt beispielsweise Liz Taylor 1962 am Set von "Cleopatra" mit ihrer noch frischen Operationsnarbe am Hals zu porträtieren. Während dieser Reise nach Rom entsteht die Idee - oder der Wunsch, ja vielleicht sogar das Verlangen Marilyn Monroe zu fotografieren.

Monroe kehrte beginnt im gleichen Jahr mit den Dreharbeiten zu einem Film für Fox mit dem Titel "Something's Got to Give", einem Remake von "My Favorite Wife" (1940). Sie sollte zusammen mit Dean Martin und Cyd Charisse vor der Kamera stehen. Doch kurz vor Drehbeginn erkrankte Monroe an Sinusitis. Trotz ärztlicher Empfehlung, die Produktion zu verschieben, begann Fox wie geplant Ende April mit den Dreharbeiten.

Monroe war zu krank, um während der nächsten sechs Wochen zu arbeiten. Das Studio drängte sie jedoch öffentlich dazu, zu arbeiten, indem es behauptete, sie täusche ihre Krankheit vor. Am 19. Mai trat Monroe auf der Geburtstagsfeier des US-Präsidenten John F. Kennedy im Madison Square Garden in New York auf und trug ein enganliegendes, mit Strasssteinen besetztes Kleid, das sie nackt erscheinen ließ. Dies verärgerte die Fox-Führung, die wollte, dass sie die Reise absagt.

Sie drehte als nächstes eine Szene für "Something's Got to Give", in der sie nackt in einem Pool schwamm. Die Presse war eingeladen, um Fotos zu machen, und diese wurden später im Life-Magazin veröffentlicht. Es war das erste Mal, dass ein Star während seiner Karriere freizügig posierte.

Nachdem Monroe erneut mehrere Tage krankheitsbedingt ausgefallen war, entschied Fox, dass es sich nicht leisten könne, noch einen weiteren Film zu verschieben, da es bereits mit den steigenden Kosten von "Cleopatra" zu kämpfen hatte und stellte die Produktion Szene für "Something's Got to Give" ein. Fox gab Monroe die Schuld an der Einstellung des Films und begann, negative Publicity über sie zu verbreiten, auch indem es behauptete, sie sei geistig gestört.

Dessen ungeachtet wurde im Sommer eine Einigung über einen neuen Vertrag erzielt, der die Fortsetzung von "Something's Got to Give" und eine Hauptrolle in der schwarzen Komödie "What a Way to Go!" (1964) vorsah. Um ihr Image zu verbessern, engagierte sich Monroe in mehreren Werbeaktionen, einschließlich Interviews für Life und Cosmopolitan. In diese Zeit fällt auch Sterns Anfrage für eine Strecke in der Vogue, der Marilyn Monroe wohl auch aufgrund der vorangegangenen Entwicklung zusagt.

Die später als „Last Sitting“[4] bezeichnete Fotoserie entstand in zwei getrennten Fotosessions im Juni 1962, im Bel-Air Hotel in Los Angeles. Es wird häufig kolportiert das es sich um ein 3-tägiges Shooting gehandelt habe, tatsächlich zerfällt die Session in eine sprichwörtlich fotografisch stürmische erste Nacht und ein sich später daran anschließendes 3-tägigen Folgeshooting, das wiederum von einem Tag Pause unterbrochen war.

Zum ersten Termin schreibt Bert Stern:

„Ich konnte es nicht glauben. Es war sieben Uhr. Sie hatte sich nur fünf Stunden verspätet. … Als ich die Treppe hinunter in den Empfangsraum kam, war ich überrascht, ein Mädchen zu sehen, das durch den Laubengang allein auf mich zukam. Ihr Haar war von einem Tuch bedeckt. Ich war davon ausgegangen, dass sie von Presseagenten und Leibwächtern und Gottweißwem begleitet würde. Ihr PR-Mädchen, Pat Newcomb, sollte eigentlich während der Sitzung dabei sein. Aber nein. Sie war allein gekommen. Die Sonne sank hinter die Hügel von Hollywood, und das Mädchen von nebenan, das Mädchen, von dem jeder Mann träumt, kam in dem goldenen Licht langsam auf mich zu. Ich ging ihr entgegen.
Sie war die totale Überraschung.”

Das Bel-Air Hotel Los Angeles, ca. 1962

 

Für Stern war diese – nach den Stunden des Wartens, ein Nichterscheinen der Diven jedweden Geschlechts war nicht notwendigerweise ungewöhnlich - erste gemeinsame Fotosession offenbar mehr als nur eine totale Überraschung, insbesondere die Hotel-Atmosphäre sorgte bei Stern wohl für das Gefühl einer beinahe romantischen Affäre. So freudig erregt Stern auch gewesen sein mag – er beschreibt recht lebhaft, wie er vor dem Shooting noch den Champagner besorgt, im Verhalten einem aufgeregten Liebhaber nicht unähnlich[5] - für sein Model weder das Hotel noch die scheinbar intime Situation einer Suite im Bel-Air nicht ungewöhnlich. Sie kannte das Hotel, hatte bereits 1948 erstmals dort übernachtet und als junge Nachwuchsschauspielerin 1952 mit André de Dienes[6] (1913-1985) dort einige bekanntesten frühen Fotografien geschossen. De Dienes, wie Martin Muncàksi einer jener vielen enorm talentierten ungarischen Emigranten dieser Zeit, war der 1945 noch unbekannten Norma Jeane Dougherty[7] begegnet, und hatte mir ihr eine langjährige Zusammenarbeit und Freundschaft begonnen. Seine Fotografien dokumentieren die Verwandlung des Mädchens Norma Jeane zur Medienikone Marilyn, eine Ikone die schnell und bis heute als „Sexsymbol“ bezeichnet werden würde. De Dienes‘[8] im Bel-Air entstandene Fotografien bedienen und befördern dieses Sujet auf das Monroe bis heute gern reduziert wird. Dabei hatte sie 1960 mit Misfits begonnen, sich erfolgreich von diesem ursprünglichen Image abzusetzen; ebenso hatte sie beispielsweise während McCarthys Hexenjagd sich schützend vor Ihren damaligen Ehemann, Arthur Miller, gestellt auch wenn dies - nach dem auch heute wieder praktizierten Prinzip der Kontaktschuld – ihre Karriere hätte ruinieren können.  

Marilyn Monroe, Bert Stern, 1962 - C Bert Stern Trust

In seinem 20 Jahre nach der Fotosession veröffentlichtem Bildband „The Last Sitting“[9] lässt Bert Stern hingegen keinen Zweifel an den gewünschten Motiven insbesondere jenes ersten fotografischen Zusammentreffens, seine Auswahl an Accessoires und Kleidung ist im bestenfalls als strategisch knapp und transparent zu bezeichnen. Die Session endet erst in den frühen Morgenstunden, im Ergebnis dominieren eher suggestive Motive die fotografische Skala. Die Redaktion der Vogue ist – so Stern – zwar mit den Ergebnissen zufrieden, fordert aber mehr Material im Sinne einer bekleideten Marilyn. So kommt es vom 23. bis zum 25. Juni zum Folgetermin, diesmal auch direkt durch Babs Simpson redaktionell begleitet.

Während dieser Produktion in einem der exklusiven Bungalows des Bel-Air Hotels entstehen neben den von Vogue gewünschten Fotos von Marilyn „in Schale“ auch weitere, intimere Portraits, initiiert durch Marilyn die der Kostüme überdrüssig wurde. Am Ende dieses Sets in Schlafzimmer des Bungalows, wieder spät in der Nacht war sie für Stern „verletzlich und betrunken und zärtlich und einladend und aufregend, und dann wurde sie ohnmächtig“. Stern hat sein Verlangen nach ihr nie bestritten, diesem aber auch nie nachgegeben – auch wenn er auch gegenseitiges Interesse in seiner mitunter zu der schwülstigen neigenden Beschreibung der Szene nahelegt. Nach einem Tag Pause fotografierte Stern Monroe auf einer Leiter und zum letzten Mal. „Ich betrat diesen Raum, wo alles still ist, außer dem Klicken der Blitze … ich sah, was ich wollte, ich drückte auf den Knopf und sie gehörte mir."

"Ich habe mich in alles verliebt, was ich fotografiert habe", sagte Stern einmal, und so findet sich auch wohl mehr von Stern als von David Bailey in dem moralisch dem Zeitgeist der Swinging Sixties entsprechendem Antihelden in Antonionis Blow-Up[10], dem Fotografen Thomas. Zumal es Stern war der zwei Jahre vor Blow-Up David Bailey im Studio und in einer Pose, die das übliche Bild des das Model dominierenden Modefotografen umkehrte. Stern kleidete Bailey in Schwarz, gab ihm eine Kamera und ließ ihn sich auf den weißen nahtlosen Hintergrund legen und so tun, als würde er das Model Veruschka[11] vom Boden aus fotografieren. Sie wiederum trug ein langes weißes Kleid und posierte rittlings auf Baileys Schritt. In Blow-Up wird die Choreografie von Veruschka und dem Schauspieler David Hemmings, der den Fotografen in einem ähnlichen Fotoshooting spielt, zu rockiger Musik voller sexueller Energie und überlagert von den eindringlichen, suggestiven Anweisungen des Fotografen. Aber es ist Hemmings, der rittlings auf Veruschka sitzt, die träge auf dem Boden kreist, während er sich über ihre Hüften auf die Knie sinkt und das Kameraobjektiv immer näher an sie heranführt, einzig und allein auf seine Aufnahmen konzentriert. Es ist eine Szene, in der Stern seine letzte Sequenz mit Monroe wiedererkennen musste; diese Serie bindet auch sein zum 20. Todestag von Marilyn erschienenes Buch ab. Stern fand sich in dem Film wieder. „Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Antonioni David und mich zu einer einzigen Figur verschmolzen hat“, räumt er ein. "Die sexuellen Begegnungen kamen mir bekannt vor." In ähnlicher Weise wurde Stern dem Protagonisten des Films ähnlich, der in einem erkenntnistheoretischen Dilemma gefangen war, in dem das Erlebte nicht einmal durch das Medium Fotografie festgehalten werden kann.

Sechs Wochen nach den letzten Aufnahmen war Monroe tot, die Vogue stoppt die Druckmaschinen und nimmt am Begleittext Änderungen vor, lässt die Bilder aber unverändert laufen. Bert Stern besetzt das Thema des letzten Shootings mit Marilyn Monroe für sich, und auch aufgrund der intimeren Natur der Bilder werden diese Fotografien auch heute noch als ihre große Inszenierung gelesen. Bert Stern wird in den kommenden Jahren einer der erfolgreichsten Fotografen seiner Zeit sein; ein Erfolg der ihn ebenso wie Marilyn in Drogenabhängigkeit und private Krisen führen wird. In dem 1982 erschienenen Buch führt er den Leser sehr frei durch die insgesamt vier Fototermin im Hotel Bel-Air. Die Bilder zeigen auch heute noch die Nähe und das Vertrauen, das zwischen den beiden bestand, wohl auch aufgrund Sterns Fähigkeit - oder Eigenart - die Position eines intimen Partners einzunehmen.

Marilyn Monroe 1962
C Bert Stern Trust

Seitdem scheinen die Kuratoren des Zeitgeists um dieses letzten Fotoaufnahmen gleichsam zu gravieren; und es sind weder die mittlerweile eher altbacken – ja beinahe peinlich - wirkenden nackten Provokationen Sterns noch die sorgsam gestylten Modemotive der Vogue Strecke die gleichsam herauszustechen zu scheinen, die – um es mit dem von einem Milchwagen getöteten Philosophen und Literaturtheoretikers Roland Barthes zu sagen – uns zu „treffen“ vermögen. Stattdessen sind es die Zwischentöne, die besonderen, scheinbar privaten Momente. Häufig gezeigt wird eine Fotografie im vom Stern bevorzugten überstrahlendem Gegenlicht, eine in sich gekehrte Marilyn in einem schwarzen Kleid und trotz des beinahe spirituellen Lichts mit erkennbarem sanftem Anzeichens des Alterns. Fotografien wie diese geben uns die Möglichkeit dem Korsett des Films zu entfliehen und die Bilder zu unseren eigenen Welten, Wünschen und Erkenntnissen zusammenzusetzen. Im Film dominierte – bis auf wenige Ausnahmen – die eher einfache Figur, in den Vorgaben von Drehbuch und Regie stets unbedingt reduziert auf ihre Äußerlichkeit. Die Fotografien Sterns ermöglichen uns einen Blick auf das immerwährende Phänomen Mensch: ein Rätsel, umgeben von einem Geheimnis, eingebettet in ein Mysterium. Die Fotografien ermöglichen uns ein Gefühl der Nähe, der Verständnisses – und doch war sich Marilyn stets der Kamera bewusst, und so sind selbst die scheinbar intimsten Momente dieser letzten Fotosession immer nur ein Produkt der Fantasie, ob der des Fotografen oder unserer eigenen. Wir mögen in diesen Bildern das verführerische Sexsymbol sehen oder das verführte Arbeitermädchen – die Bilder lassen sich stets unseren Wünschen anpassen.

Marilyn Monroe stirbt am 4. August 1962 im Alter von 36 Jahren in ihrem Haus in Los Angeles an einer Überdosis Barbiturate.

Stern “sah etwas in Marilyn: Göttlichkeit, Gott, Leben, Leidenschaft.” Er beschreibt die Erfahrung mit ihr so, als ob “irgendwie eine andere Kraft alles leitete… eine magische Kraft - eine physische Kraft, die in uns allen existiert, weil wir unsere Bilder sind; wir sind eine visuelle Erfahrung.

Er überwindet seine Drogensucht und dreht gemeinsam mit seiner zweiten Frau Shannah Laumeister das enthüllende Portrait eines Fotografen. Der Film "Bert Stern: Original Mad Man" ist in den Worten von Laumeister "ein unvollkommener Film... der sich mit der kontroversen Natur dessen befasst, wer Menschen sind. Wir sind alle widersprüchlich, und wenn man eine Kamera auf das Leben eines Menschen richtet, gibt es vieles zu verstecken."

Bertram Stern stirbt am 26. Juni 2013 in Brooklyn im Alter von 83 Jahren.

 

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Bert Stern: Adventures- 10. Februar 1997 - https://amzn.to/3nFWsHT

André de Dienes. Marilyn Monroe - 23. November 2015 - https://amzn.to/41aSHbZ

Issues: A History of Photography in Fashion Magazines Taschenbuch – 8. Mai 2019 - https://amzn.to/3U3r0zf

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[1] Neben Marlene, natürlich.

[2] Geboren am 1. Juni 1926 in Los Angeles, als Norma Jeane Mortenson, kirchlich registrierter Taufname Norma Jeane Baker. Und Jeane, nicht Jean.

[3] Bert Stern, Marilyns Last Sitting: München, Schirmer / Mosel, 1982, 1. Aufl., 1982.

[4] Obwohl es als "The Last Sitting" bekannt ist, würde Marilyn Monroe zwei weitere, wenngleich weniger provokative Produktionen mit Allan Grant (7. Juli für ein Interview mit Richard Meryman in LIFE, erschienen am 17. August) und George Barris (mehrere Termine, vermutlich zwischen dem 29. Juni – 13. Juli, erschienen in der Dezember-Ausgabe der Cosmopolitan) vor ihrem Tod im August abschließen. Ihre letzte „Studiositzung“ fand jedoch tatsächlich mit Stern vom 23. bis zum 25. Juni statt, die letzte größere Produktion war jedoch für Cosmopolitan mit George Barris.

[5] Dom Perignon, Jahrgang 1953, auf ausdrücklichen Wunsch von Marilyn Monroe, $11.

[6] André de Dienes (1913-1985) war ein ungarisch-amerikanischer Fotograf, der am besten für seine Arbeit mit Marilyn Monroe bekannt ist. Er wurde in Ungarn geboren und begann seine Karriere als Fotograf in Europa, bevor er in die Vereinigten Staaten zog. De Dienes arbeitete zunächst als freiberuflicher Modefotograf für verschiedene Magazine wie Vogue, Esquire und Harper's Bazaar. In den 1940er Jahren zog er nach Hollywood, um sich auf die Fotografie von Schauspielern und Schauspielerinnen zu konzentrieren. Neben seiner Arbeit mit Marilyn Monroe fotografierte de Dienes auch viele andere berühmte Persönlichkeiten wie Marlon Brando, Ingrid Bergman, Elizabeth Taylor und James Dean. Ein weiteres bekanntes Projekt von de Dienes waren seine Aktfotografien von Frauen, die er in den 1950er und 1960er Jahren aufnahm.

[7] Norma Jeane Dougherty war der Name, den Marilyn Monroe verwendete, bevor sie berühmt wurde und ihren Künstlernamen annahm. Norma Jeane Mortenson wurde am 1. Juni 1926 in Los Angeles, Kalifornien, geboren und später als Norma Jeane Baker aufgezogen. 1942, im Alter von 16 Jahren, heiratete sie James Dougherty, einen Fabrikarbeiter, der später Polizist wurde. Während ihrer Ehe mit James Dougherty nahm sie seinen Nachnamen an und wurde als Norma Jeane Dougherty bekannt. 1946 änderte Norma Jeane Dougherty ihren Namen offiziell in Marilyn Monroe, wobei "Marilyn" von der Schauspielerin Marilyn Miller und "Monroe" von ihrer Mutter Gladys Pearl Bakers Mädchenname inspiriert war.

[8] Dazu – und zu seinem bemerkenswerten Buch „Marilyn“ ein andermal mehr.

[9] Bert Stern, Marilyns Last Sitting: München, Schirmer / Mosel, 1982, 1. Aufl., 1982.

[10] "Blow-Up" ist ein britischer Film aus dem Jahr 1966, der von dem italienischen Regisseur Michelangelo Antonioni inszeniert wurde. Die Handlung des Films spielt in der Londoner Modewelt der 1960er Jahre und konzentriert sich auf den Fotografen Thomas, gespielt von David Hemmings. Thomas glaubt zufällig, einen Mord auf einem Foto festgehalten zu haben. Als er versucht, die Wahrheit hinter dem Foto aufzudecken, verliert er sich immer mehr in einer Welt der Unsicherheit und Unklarheit. Der Film behandelt Themen wie Realität, Wahrnehmung und die Unzuverlässigkeit von Bildern. Im Film hat Veruschka einen Cameo-Auftritt als sie selbst, in einer denkwürdigen Szene, in der sie von Thomas, dem Fotografen, abgelichtet wird.

[11] Veruschka, geboren als Vera Gottliebe Anna Gräfin von Lehndorff-Steinort 1939 in Königsberg, Ostpreußen (heute Kaliningrad, Russland), ist ein deutsches Model, Schauspielerin und Künstlerin. Sie ist bekannt für ihre unverwechselbare Erscheinung und war in den 1960er und 1970er Jahren eines der bekanntesten und gefragtesten Models – ein Supermodel, lange bevor dieser Begriff einem breiteren Publikum geläufig wurde.

 
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August Sanders “Jungbauern”

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